Der Teufelsstein bei der Blockhütte/Weiden
von Berthold Weber, Weiden

Eine sagenumwobene Felsengruppe, der Teufelsstein (im Volksmund auch Teufelsstuhl), etwa 600 Meter östlich der Blockhütte bei Weiden ragt in den steilen Abhang nördlich der Vohenstraußer-Straße.

Der Fischerberg östlich Weiden ist als Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet beliebtes Ausflugsziel. Dennoch kennen viele Weidener das hier vorgestellte Geotop nicht. Das hat seinen Grund wohl darin, daß kein bequemer Wanderweg an dieser, durchaus sehenswerten Felsnase vorbeiführt. Man erreicht den Teufelsstein von der Blockhütte aus (man folge der weiß-rot-weißen Wandermarkierung in westlicher Richtung) über einen steilen Fußweg, auf dem neu gebauten Waldwirtschaftsweg halte man sich links. Kurz nach einer überdachten Sitzgruppe liegt der Teufelsstein links im steilen Abhang zur Vohenstraußer Straße. Weder in einer Wanderkarte, noch in der topografischen Karte ist diese Felsgruppe eingezeichnet.

Geologisch gesehen fällt hier ein seltsames Gestein der "Quarzporphyr" (richtiger "Rhyolith") auf, das den Gneis, aus dem der Teufelsstein besteht, unterlagert. Das ist schon deswegen bemerkenswert, als doch der Gneis als metamorphes, ehemaliges Sediment wesentlich älter ist als der darunterliegende Rhyloith. Das ist aber ganz einfach dadurch zu erklären, daß der Rhyolith ein magmatisches, genauer gesagt, sogar vulkanitisches Gestein ist. Man sollte den Quarzporphyr als Ergußgesteinsäquivalent des Granits betrachten. Und derartiges Magma drang im Perm (vor etwa 270 Mio Jahren), also im Ausklang der variskischen Gebirgsbildung, hier in Gesteinsspalten nach oben.  Mächtige Quarzporphyrgänge (bis 300 Meter) durchziehen den Fischerberg an mehreren Stellen, in der Nähe vom Teufelsstein und an einigen anderen Stellen sind darin bis 4 cm große Orthoklas-Kristalle eingelagert.
 

Feldspat, genauer gesagt, Orthoklaskristalle finden sich im Quarzporphyr beim Teufelsstein. Die bis 4 cm großen Kristalle lösen sich leider nur sehr schlecht aus der Grundmasse, so daß Funde mit so gut erhaltenen Kristallen eine Seltenheit darstellen.
Hier, für Experten gut erkennbar sind zwei Orthoklaskristalle nicht nur einfach verwachsen sondern "verzwillingt". Auch dieses Stück stammt aus der Nähe vom Teufelsstein. Der Quarzporphyr enthält ansonsten noch Quarz-Dihexaeder, als Hochquarz gebildete dipyramidale Kriställchen von weniger als 5 mm Größe. 

Der Teufelsstein selbst besteht aus einem Biotitgneis. Dieser ist an manchen Stellen gut sichtbar verfaltet. Insgesamt macht das Gestein wohl wegen des hohen Biotit-Anteils einen recht dunklen Eindruck. Es hebt sich so recht gut vom Rhyolith mit seiner hellgrau-grünlichen Grundmasse ab. Biotitgneis ist auch in dem großen verlassenen Steinbruch östlich der Blockhütte aufgeschlossen (Geotop-Nr.: 363A002 des Bayerischen Geologischen Landesamtes).

Zur Namensgebung "Teufelsstein", "Teufelsfelsen" oder "Teufelsstuhl" kann man nur Vermutungen anstellen. Es fällt auf, daß eigenartige Gesteinsbildungen in früherer Zeit gerne mit dem Teufel in Verbindung gebracht wurden. Zahlreiche Beispiele (Teufels-Butterfaß im Doost, Waldnaab- und Lerautal, Teufelsfelsen usw.) könnten hier angeführt werden. Man braucht nur ein wenig länger hinsehen und schon kann man einen etwas überdimensionalen "Stuhl" in diese Steingruppe hineindeuten. Eine uralte Sage bezeichnet diesen Felsen eben als "Teufelsstuhl". Landschaftlich kennzeichnend - und schon von GLUNGLER 1905 mit dem Hochgebirge verglichen - sind die steilen Abhänge nördlich und südlich der Staße von Weiden nach Vohenstrauß. Dieser tiefe Geländeeinschnitt im Fischerberg wird mit tektonischen Störungen und mit den vulkanischen Aktivitäten in Verbindung gebracht.
 

Literatur:

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