Das Bajocium von Auerbach und Edelsfeld
 
(zusammengestellt von Thomas Krieger, Nabburg)
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Fossilien
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Einleitung     -    Biostratigraphie    -    Beschreibung Seite:  1  2  3  4  5  6  7  8  9  10  11 -    Literatur
   
 
1.1 Vorwort

Die Umgebung von Auerbach in der Oberpfalz ist für ihre Fundmöglichkeiten im mittleren Bereich des Braunen Jura (Mittel- und Ober - Bajocium) schon seit altersher bekannt, erinnert sei nur etwa an die klassischen Arbeiten von SCHMIDTILL & KRUMBECK,  DORN und REUTER. Auch in
jüngerer Zeit werden die Fundstellen beschrieben
z. B. in A. E. RICHTER´s  „Geoführer Frankenjura“.

Diese Seiten haben zum Inhalt die Fauna des Mittleren und Oberen Bajociums wie sie in den bei Auerbach und Edelsfeld  ausstreichenden Schichten zu finden ist, so weit es geht zu erfassen und zu beschreiben. Jeder der diese Seiten besucht, hat die Möglichkeit
an der Gestaltung in Form von Tipps, Bestimmungshilfen, Bildbeiträgen, Vergleichen mit anderen Vorkommen des Bajociums, teilzunehmen.  Der Vorteil einer Beschreibung der Fauna in Form einer Homepage liegt auf der Hand.

Die Grundlage dieser Arbeit bilden Monographien in denen einzelne Faunenbestandteile (Gattungen) aus Ökosystemen beschrieben werden und so sind auch diese Seiten über die Fossilien aus dem Bajocium Auerbach´s in dieser Art gegliedert.  Eine umfassende Übersicht der verwendeten Literatur zur Vertiefung des Themas findet man im Anhang Literaturverzeichnis.

1.2 Die Erhaltung der Fossilien des Bajociums

FeldfundeDie Erhaltung der Fossilien ist bedingt durch
die unruhigen Ablagerungsbedingungen der eisenoolithischen Tonmergel in vielen Fällen fragmentar.  Für gewöhnlich finden sich im Humphriesianum - Oolith Ammoniten in Steinkernerhaltung auch dünnschalige Muscheln
sind so erhalten. Hingegen sind Seeigel, Brachiopoden und die meisten Muscheln in calzitischer Schalenerhaltung überliefert. In einer Bestimmten Lage des Humphriesianum – Oolithes welche bisher nur in Edelsfeld aufgeschlossen war, fanden sich auch  Ammoniten in hervorragender dunkelgrauer calzitischer Schalenerhaltung. Die sie umgebende Matrix war sehr viel härter und dichter und in einigen Bereichen hatte sie auch eine graue Färbung.


Im Subfurcaten - Oolith herrscht weiterhin eine oolithische Fazies vor, die hierin enthaltenen Fossilien finden sich meist in Schalenerhaltung wobei Calzit als rekristallisations – Mineral vorherrscht, selten wurde die Schale auch durch Limonit ersetzt. Lithologisch lassen sich die beiden beschriebenen Schichten am besten durch ihre Ooide unterscheiden. Diese sind im Humphriesianum – Oolith um die 0,3mm im Durchmesser und immer kugelig, die im Subfurcaten – Oolith mit 0,5<1mm deutlich größer und dort weichen sie von der Kugelform oftmals ab. Farbliche Unterschiede lassen sich jedoch nicht einer Bestimmten Lage zuordnen wenn auch der Mergel des Oberen Bajociums im Raum Auerbach eher als Grau zu bezeichnen ist. Ansonsten haben die Sedimente bedingt durch den hohen Eisengehalt eine rostrote bis braune Färbung.

Im Gegensatz zu den Konservatlagerstätten wie es z. B. die Plattenkalke rund um Eichstätt sind, konnten viele der im Meer des Mittleren Juras lebenden Organismen nicht erhalten bleiben. In unsere Zeit wurden nur die Wesen überliefert welche ein calcitisches bzw. aragonitisches Gehäuse hatten. Wirbeltiere wurden postmortal durch Verwesung, Asfresser und nicht zuletzt durch das bewegte Wasser vollständig disartikuliert und zerstört. Sehr selten findet man ihre Reste, so z. B. sind Rippen und Wirbelknochen diverser Reptilien und auch Zähne von Haifischen bekannt. Ähnlich verhält es sich mit den Stachelhäutern (Echinodermata) wobei die im Sediment lebenden Formen (Irreguläre Seeigel) noch die besten Chancen hatten relativ vollständig als Fossil erhalten zu bleiben. Reguläre Seeigel hatten es da schon schwerer, ihre zerbrechliche Corona  war den Wasserströmungen ausgesetzt so daß nur  kleine Gehäuse komplett erhalten blieben, während man von den großen Exemplaren nur einzelne Platten oder Stacheln findet. Mit dieser Tatsache vor Augen kann man von einer Selektiven Überlieferung sprechen was bedeutet das die Fossilfunde nicht die gesamte im „Braunjura Meer“ lebende Fauna und Flora repräsentieren.


 
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