1.1 Vorwort
Die Umgebung von Auerbach in der Oberpfalz ist für ihre
Fundmöglichkeiten im mittleren Bereich des Braunen Jura (Mittel-
und Ober - Bajocium) schon seit altersher bekannt, erinnert sei nur
etwa an die klassischen Arbeiten von SCHMIDTILL & KRUMBECK,
DORN und REUTER. Auch in
jüngerer Zeit werden die Fundstellen
beschrieben
z. B. in A. E. RICHTER´s „Geoführer
Frankenjura“.
Diese Seiten haben zum Inhalt die Fauna des Mittleren und Oberen
Bajociums wie sie in den bei Auerbach und Edelsfeld
ausstreichenden Schichten zu finden ist, so weit es geht zu erfassen
und zu beschreiben. Jeder der diese Seiten besucht, hat die
Möglichkeit
an der Gestaltung in Form von Tipps,
Bestimmungshilfen, Bildbeiträgen, Vergleichen mit anderen
Vorkommen des Bajociums, teilzunehmen. Der Vorteil einer
Beschreibung der Fauna in Form einer Homepage liegt auf der Hand.
Die Grundlage dieser Arbeit bilden Monographien in denen einzelne
Faunenbestandteile (Gattungen) aus Ökosystemen beschrieben werden
und so sind auch diese Seiten über die Fossilien aus dem Bajocium
Auerbach´s in dieser Art gegliedert. Eine umfassende
Übersicht der verwendeten Literatur zur Vertiefung des Themas
findet man im Anhang Literaturverzeichnis.
1.2 Die Erhaltung
der
Fossilien des Bajociums
Die
Erhaltung der Fossilien ist bedingt durch
die unruhigen
Ablagerungsbedingungen der eisenoolithischen Tonmergel in vielen
Fällen
fragmentar. Für gewöhnlich finden sich im
Humphriesianum - Oolith
Ammoniten in Steinkernerhaltung auch dünnschalige Muscheln
sind so
erhalten. Hingegen sind Seeigel, Brachiopoden und die meisten Muscheln
in calzitischer Schalenerhaltung überliefert. In einer Bestimmten
Lage
des Humphriesianum – Oolithes welche bisher nur in Edelsfeld
aufgeschlossen war, fanden sich auch Ammoniten in hervorragender
dunkelgrauer calzitischer Schalenerhaltung. Die sie umgebende Matrix
war sehr viel härter und dichter und in einigen Bereichen hatte
sie
auch eine graue Färbung.
Im Subfurcaten - Oolith herrscht weiterhin eine oolithische Fazies vor,
die hierin enthaltenen Fossilien finden sich meist in Schalenerhaltung
wobei Calzit als rekristallisations – Mineral vorherrscht, selten wurde
die Schale auch durch Limonit ersetzt. Lithologisch lassen sich die
beiden beschriebenen Schichten am besten durch ihre Ooide
unterscheiden. Diese sind im Humphriesianum – Oolith um die 0,3mm im
Durchmesser und immer kugelig, die im Subfurcaten – Oolith mit
0,5<1mm deutlich größer und dort weichen sie von der
Kugelform
oftmals ab. Farbliche Unterschiede lassen sich jedoch nicht einer
Bestimmten Lage zuordnen wenn auch der Mergel des Oberen Bajociums im
Raum Auerbach eher als Grau zu bezeichnen ist. Ansonsten haben die
Sedimente bedingt durch den hohen Eisengehalt eine rostrote bis braune
Färbung.
Im
Gegensatz zu den Konservatlagerstätten wie es z. B. die
Plattenkalke
rund um Eichstätt sind, konnten viele der im Meer des Mittleren
Juras
lebenden Organismen nicht erhalten bleiben. In unsere Zeit wurden nur
die Wesen überliefert welche ein calcitisches bzw. aragonitisches
Gehäuse hatten. Wirbeltiere wurden postmortal durch Verwesung,
Asfresser und nicht zuletzt durch das bewegte Wasser vollständig
disartikuliert und zerstört. Sehr selten findet man ihre Reste, so
z.
B. sind Rippen und Wirbelknochen diverser Reptilien und auch Zähne
von
Haifischen bekannt. Ähnlich verhält es sich mit den
Stachelhäutern
(Echinodermata) wobei die im Sediment lebenden Formen (Irreguläre
Seeigel) noch die besten Chancen hatten relativ vollständig als
Fossil
erhalten zu bleiben. Reguläre Seeigel hatten es da schon schwerer,
ihre
zerbrechliche Corona war den Wasserströmungen ausgesetzt so
daß nur kleine Gehäuse komplett erhalten blieben,
während man
von den großen
Exemplaren nur einzelne Platten oder Stacheln findet. Mit dieser
Tatsache vor Augen kann man von einer Selektiven Überlieferung
sprechen
was bedeutet das die Fossilfunde nicht die gesamte im „Braunjura Meer“
lebende Fauna und Flora repräsentieren.
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