Aktuell 1 / 2016

Liebe Sammlerfreundinnen, liebe Sammlerfreunde!


im März war unsere Mineralien- und Fossilienbörse im Geozentrum an der Kontinentalen Tiefbohrung mit circa 600 Besuchern gut besucht. Eröffnet wurde die Börse traditionell von Herrn MdL a.D. Georg Stahl und Dr. Frank Holzförster, dem Leiter des Geozentrums an der KTB. Es wurden viele heimische Mineralien und Fossilien angeboten, aber auch sehenswerte Stufen aus aller Welt waren vertreten. Seitens der Besucher wurde oft hervorgehoben, dass ihnen die Börse vor allem deshalb gefällt und sie alljährlich wiederkommen, weil alle Aussteller Sammler und die Preise der angebotenen Stücke günstig sind. Auch die Berichterstattung in den Medien war rundum positiv.
Das zweite Highlight des ersten Halbjahres war unsere Winterexkursion, die uns im April wieder einmal nach Sachsen führte. Wie schon bei früheren Exkursionen haben wir in diesem Jahr einen Bus gechartert und Sammlerkollegen von den VFMG-Bezirksgruppen Amberg und Regensburg zur Teilnahme eingeladen. Zunächst stand eine Besichtigung des Markus-Semmler-Stollens in Schlema auf dem Programm, der einen Einblick in die uralte Bergbautradition Sachsens bot. Der Höhepunkt des Tages war natürlich das Mineraliensammeln im Steinbruch Dörfel, der durch seinen Mineralienreichtum bekannt ist. Natürlich rechnet man nicht unbedingt mit üppigen Funden bei einer derartigen Tour und deshalb war es umso erfreulich, dass doch gute Funde gelingen konnten. Die wirklich herausragenden Stücke hatten aber schon heimische Sammler aus einer anstehenden Kluft geborgen. Aber für uns blieb doch noch das ein oder andere Stüfchen übrig. Besonders sei an dieser Stelle der Betriebsleitung gedankt, dass sie uns das Sammeln im Steinbruch gestattet hat, was nun wirklich nicht selbstverständlich ist.

Schon eine Woche darauf stand die nächste Exkursion an, die jedoch deutlich schwächer besucht war als die Sachsen-Tour. Dieter Freitag vom Geo-Archiv Nordbayern in Fürth hatte uns netter Weise angeboten, den Truppenübungsplatz in Grafenwöhr zu besichtigen. In der derzeitigen geopolitischen Situation sind Genehmigungen nicht mehr so leicht zu erhalten, wie dies früher der Fall war. Dieter Freitag hatte die Exkursion dankenswerter Weise nicht nur ermöglicht, sondern auch perfekt vorbereitet und umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung gestellt.

Den Truppenübungsplatz kannten einige von uns noch aus ihrer Bundeswehrzeit und da kam man in der Regel nicht an die Punkte, die einen eigentlich interessiert hätten. Trotz des wirklich schlechten regnerischen Wetters konnten wir interessante Eindrücke mitnehmen. Bei einer kurzen Fahrt durch die Wohnsiedlungen konnten wir uns ein Bild vom "zivilen" Leben der dort stationierten amerikanischen Truppen machen und anschließend einige der training areas  besichtigen.
Als geologisch interessante Punkte wurden der Peilenstein mit seiner Karsthöhle, das früher Silbersandbergwerk mit der dort aufgeschlossenen Freihunger Störung sowie aufgelassene Siedlungen aufgesucht.
Als geologisch interessante Punkte wurden der Peilenstein mit seiner Karsthöhle, das früher Silbersandbergwerk mit der dort aufgeschlossenen Freihunger Störung sowie aufgelassene Siedlungen aufgesucht. Die meisten von uns waren vor allem vom Umgang mit dem Natur- und Umweltschutz im Truppenübungsplatz überrascht, in den jährlich einige Millionen Dollar investiert werden. Da sich das militärische Übungsgeschehen in der Summe nur auf relativ kleine Bereiche erstreckt, bleibt für die Natur viel Raum. Hinzu kommt, dass dort seit über 100 Jahren weder Dünger noch Pflanzenschutzmittel eingesetzt wurden. Die Artenvielfalt der Tiere und Pflanzen im Truppenübungsplatz hat uns alle ziemlich überrascht. 

 
Im Mai kamen -auch schon fast traditionsgemäß- unsere Sammlerfreunde aus Frankreich zu Besuch, die sich primär für Fossilien interessieren. Daher standen Drügendorf, Gräfenberg und Painten auf dem Programm. Insbesondere in Gräfenberg konnten gute Ammonitenfunde gemacht werden. Das Grillfest bei Rainer Schuster ist dabei ein fester Bestandteil. Für die Organisation sei ihm an dieser Stelle ganz herzlich gedankt. Diesen Exkursionen schlossen sich auch Sammler aus dem Raum Heilbronn und Mannheim an, die in Parkstein ihre Unterkunft fanden. Sie hatten neben Sammeln vor allem Geologie und Bergbau auf dem Programm und nahmen an einer Geoparkranger-Tour rund um den Parkstein mit einem Besuch des Vulkanmuseums teil. Den Abschluss ihrer Exkursion bildete der Besuch des Heimat- und Bergbaumuseums in Erbendorf.

 Wie jedes Jahr nahmen Wolfgang Bäumler und Martin Füßl an der Mineralienbörse auf dem Sauberg in Ehrenfriedersdorf teil. Zu den Sammlerfreunden in Ehrenfriedersdorf pflegen wir ja seit mittlerweile 25 Jahren ein gutes Verhältnis. Und auch wenn es ein paar KiloKilometer zu dieser Börse zu fahren sind, so lohnt sich doch der Besuch. Denn ähnlich wie bei der Börse in Windischeschenbach lassen sich dort noch gute Stücke zu Sammlerpreisen erwerben. Bemerkenswert waren in diesem Jahr insbesondere Fluoritfunde aus Niederschlag und Neufunde von Fluorit xx von der Gelben Birke bei Schwarzenberg im Erzgebirge. 

Damit enden unsere Beziehungen zu Sachsen nicht, denn seit letztem Jahr pflegen wir Kontakt zur mineralogischen Gruppe des Naturkundemuseums in Chemnitz, die uns schon letztes Jahr in der Oberpfalz besucht hatte und auch in diesem Jahr wieder kommen wollen. Der Besuch dieses Museums lohnt wegen des dort ausgestellten versteinerten Waldes insbesondere für die Fossiliensammler. 

Und wieder einmal ein paar Worte zum Thema "Es gibt nix mehr" in der Oberpfalz. Nach den zugegebenermaßen kaum zu übertreffenden Funden aus Muglhof im letzten Jahr ist dort wieder Ruhe eingekehrt. So lohnt es sich wieder ältere und bekannte, angeblich abgesuchte Stellen aufzusuchen, denn die bieten doch noch die ein oder andere Überraschung.

In Großschönnbrunn wurden wieder ganz ansprechende Wavellit-Sonnen gefunden. Leider ist man hier auf die Zeit angewiesen, in der die Bauern ihre Felder nicht bewirtschaften. Dass man in frisch bestellten Feldern nicht sammelt,  dürfte für den seriösen Sammler eine Selbstverständlichkeit sein.

Bei einer Winterwanderung im Gebiet um Kirchdemenreuth (dem schneearmen Januar sei Dank) konnte Martin Füßl reichlich Disthen und Andalusit finden. Mit etwas Geduld waren auch Funde von Pseudomorphosen von Disthen nach Andalusit xx zu machen. Auch wenn es es immer wieder heißt, dass gute Funde dort das Ergebnis Jahrzehnte langen, geduldigen Sammelns sind, waren Disthen eigentlich bei jeder Sammeltour dabei. Die Pseudomorphosen sind zugegebenermaßen selten.


Martin Füßl



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Wolfenstein, Aktuell 2/2008 - Streifzüge
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