Die Vorstandschaft schreibt: (Aktuell 1/2002)

Liebe Sammlerkolleginnen,
liebe Sammlerkollegen,

Die Sammelsaison hat gerade wieder begonnen und schon erreicht uns die erste Hiobsbotschaft des Jahres: Ende Juni wird der Specksteinabbau in der Johanneszeche bei Göpfersgrün eingestellt und Ende des Jahres wird auch die Verarbeitung aufgegeben. Begründet wird die Stillegung von der Betreiberfirma Talc Luzenac (Paris) damit, dass die Sicherheitsstandards der Zeche nicht den eigenen hohen Sicherheitsstandards entsprechen. Das bedeutet für 28 Mitarbeiter den Verlust des Arbeitsplatzes und für uns Sammler den Verlust einer der wenigen nordbayerischen Fundstellen, an denen noch mit schöner Regelmäßigkeit recht hübsche Stufen gefunden werden konnten.

Erfreulich hingegen sind die Fortschritte bei der Wiedereröffnung des Kocherstollens bei Wölsendorf, der von einem sehr engagierten Förderverein in Eigenregie vorangetrieben wird. Im Zuge der Ausbauarbeiten wird auch immer wieder Material auf Halde geworfen, das für uns Sammler interessant ist. So konnten sporadisch Flußspatstufen, zum Teil auch als Oktaeder ausgebildet, von Mitgliedern unserer Bezirksgruppe geborgen werden. Es lohnt sich also durchaus, ab und an nach Wölsendorf zu fahren.

Hübsche kleine Analcim xx oder Leucit xx (eine Analyse läuft derzeit) konnten in den letzten Wochen in Muglhof gefunden werden. Es handelt sich um große auskristallisierte Flächen und teilweise wasserklare Einzelkristalle; mitunter wurden aber auch bis 2 cm große, gut entwickelte Kristalle im Calcit gefunden. Die Zeiten, in denen Vivianit xx gefunden werden konnten, sind jetzt allerdings wieder vorbei. Aber es lohnt sich immer wieder einmal vorbeizuschauen (wenngleich oft gar nichts zu finden ist).

Dass man mit Beharrlichkeit bei uns noch interessante Funde machen kann, zeigen gute Turmalin- und Beryllfunde aus dem Raum Wildenau/Plößberg. Da es sich dabei überwiegend um Lesestein-Vorkommen handelt, ist aber auf jeden Fall viel Geduld angesagt. Sicherlich gibt es in diesem Gebiet noch eine ganze Menge zu finden.

Für alle Internet-Freunde sei auf die neuen Geotop-Beschreibungen auf unserer Homepage, die ja bekanntlich von Berthold Weber als Webmaster erstellt und betreut wird, hingewiesen. Insbesondere die Beschreibung des Waldnaabtals und dessen geologische Entstehung ist für alle Geologie-Interessierten lesenswert, da die komplizierte geologische Entwicklung hier einmal allgemein verständlich aufbereitet ist.

Ansonsten wünschen wir Euch allen eine erfolgreiche Sammelsaison!

Euere Vorstandschaft

 

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