von Heiko Bethke und Berthold Weber Versteinerte Hölzer aus fast allen Epochen der Erdgeschichte sind in Nordostbayern verschiedentlich gefunden worden. Diese Seite soll einen Überblick zu diesen Fossilien geben und die Bildungsbedingungen exemplarisch beschreiben. In erster Linie könnte man bei vesteinerten Hölzern an die durch Inkohlung gebildete Braun- und Steinkohle denken. Tatsächlich fand man in der Oberpfalz (bei Erbendorf) Steinkohle und bei Wackersdorf sowie Arzberg (Oberfranken) sogar bauwürdige Braunkohlevorkommen, alle zweifelsfrei auch fossile Hölzer enthaltend. Jedoch sind die Holzstrukturen hier oft stark verwischt und nur dort, wo mineralische Wässer eindrangen erhalten und damit heute noch erkennbar. Grundsätzlich - und nicht nur in den Kohlen - braucht es derartige "Konservierungsmittel", damit die Hölzer die geologischen Zeiten überdauern, reiner Sauerstoff-Abschluss führt in der Regel nur über Torf, Braunkohle und Steinkohle zu Graphit, wobei die Zellulose-Struktur verloren geht. An mineralischen Wässern kommen in Betracht: Sicher kommen auch noch andere Lösungen in Frage, jedoch sind im besprochenen Raum dieses fünf Arten nachweisbar. Mitunter liegen auch Kombinationen -häufig mit Inkohlung- vor. Die Frage, warum ausgerechnet in NO-Bayern immer wieder durchaus beachtliche versteinerte Hölzer gefunden werden ist leicht zu beantworten. Über lange geologische Epochen hinweg war die Oberpfalz Küstenregion. Große Flüsse und Ströme brachten vom östlich gelegenen Festland in ihrer Fracht nicht nur Sande und Kiese, vielmehr eben auch Hölzer mit. Ebeso denkbar ist die Sedimentation von Treibholz ozeanischer Herkunft. Dazu kamen in der Erdneuzeit -besonders im Tertiär- weitere geologische Umstände. Einmal konnte in den breiten sanften Flußtälern bei tropischen Klimabedingungen Braunkohle abgelagert werden, andererseits hat die vulkanische Tätigkeit jener Zeit nicht nur für aufdringende mineralreiche Wässer, sondern z.B. bei Triebendorf durch Tuffüberdeckung direkt für die Versteinerung gesorgt. Die nachfolgenden Stücke (soweit nicht anders bezeichnet Fund und Sammlung von Heiko Bethke) sollen die Bandbreite der gefundenen versteinerten Hölzer aufzeigen, teilweise ist ein Link zu der genauen Fundlokalität beigefügt.
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Im Umfeld Tongrube Klardof-Süd wurden das verkieselte Holz hier links (ca. 16 cm beit), gefunden. |
Dieses knapp 20 cm lange verkieselte Holz fand Karl Bauer (Anfang der 70-er Jahre) in Altenstadt / WN. (Der Aufschluss an der Bahnlinie/Brücke besteht schon lange nicht mehr) |
In der Kiesgrube bei Hütten-Grub fand Berthold Weber diese verkieselte Holz (6/2004), Durchmesser ca 6 cm. |
Bei Wernberg im Naabtal wurde dieses ca. 8 cm breite verkieselte Holz gefunden. |
Dieses verkieselte Holz fand Alexander Escher (München) im Februar 2004 in der Sandgrube Auhofweiher bei Klardorf. Breite: ca. 10 cm |
Ein ca. 8 cm breites Stück verkieseltes Holz mit gut sichtbarer Struktur, Fund vom 09.04.04 aus Schwarzenfeld Deiselkühn. |
Nahe Groschlattengrün gefunden wurde dieses verkieselte Holz (10 cm breit) von Stefan Meier, Marktredwitz. |
Aus der Nähe von Raumberghof (bei Mitterteich) kommen diese 4-5 cm großen Stücke. Die beiden oberen Hölzer sind phosphorisiert, das untere opalisiert. Alle Stücke: Sammlung und Foto Stefan Meier, Marktredwitz. |
Nur wenige Privatsammlungen und Museen beinhalten noch Funde von Triebendorf. Das Stück links aus der Sammlung von Berthold Weber ist ca. 13 cm breit und 10 cm hoch. |
Bei Bayerischhof (bei Erbendorf) gefunden: Stück Basalttuff (9 cm breit) mit kohligen Holzresten. Sammlung und Foto: Stefan Meier, Marktredwitz. |
Geradezu als Sensation muss dieser Fund von Kieselholz vom Kornberg bei Erbendorf gelten. Nachdem zunächst von Alfred Reber, Berthold Weber und Helmut Stauber eindeutige Zellstrukturen im Achat beobachtet wurden fand nun Alfred Reber dieses ca. 5 cm große Stück. Aufgrund der erhaltenen Zellstruktur wird eine Palmenart vermutet. |
Aus der Nähe von Coburg kommt dieses farblich sehr schöne Stück. |
Beim Bau der Uni Bayreuth (Mitte der 80er Jahre) wurden ausgezeichnete Stücke verkieselter Hölzer gefunden. Das links abgebildete Stück liegt in der Sammlung von Karlheinz Engelbrecht und ist ca. 10 cm lang. |
Anfang der 80-er Jahre wurden bei Ehenfeld im Zuge des Baus der Erdgasleitung gute Fossilien-Funde im Schwarzen Jura (Lias) gemacht. Im Kalkstein fanden sich auch Holzreste, sogar regelrechte "Baumstämme" wie hier. Das abgebildete Stück hat eine Breite von ca. 30 cm. Sammlung Berthold Weber |
Versteinertes (blei-vererztes) Holz im Sandstein von Freihung. Das stark bituminöse (Koniferen-) Holz wurde nicht, wie das oft bei Fossilien der Fall ist durch Kalkspat (Karbonatisierung) oder Quarz (Verkieselung) sondern durch Bleiglanz-Vererzung erhalten. (Bildbreite 6 cm) |
links, ein herausragendes Stück verkieseltes Holz aus der Nähe von Kaltenbrunn westlich Weiden. Der Durchmesser: ca. 25 cm. Das Stück steht in der Sammlung der Naturfreundegruppe Weiden in Trauschendorf. |
Im Heimatmuseum in Neuhaus liegt das links abgebildete Stück verkieseltes Holz aus der Umgebung von Hammerles. |
Ebenfalls im Heimatmuseum in Neuhaus liegt das oben abgebildete Stück versteinertes (verkieseltes) Holz aus der Umgebung von Mantel. Das Stück stammt vermutlich aus einer der Sandgruben des Heidenaab-Tals. |
Verkieseltes Holz aus dem Heidenaabtal, prächtig erhaltene Maserung, 26 lang, Sammlung und Foto: Stefan Meier, Marktredwitz; |
In der Gegend von Muckenbach fand sich dieses verlieselte Holz. Ca. 50 x 40 mm groß. |
Filchendorf am „Rauhen Kulm“ , Feldfunde verst. Holz |
Preissach/Trabitz, Feldfunde, verkieseltes Holz |